Ayurveda im Herbst
Wie du auch im Herbst in deinem Wohlfühl-Modus bleiben kannst
So langsam verändern sich die Blätter. Alles um uns herum wird immer bunter. Die Luft wird leichter, frischer und klarer. Die Winde nehmen zu. Es wird trockener und rauer. Der Herbst steht für eine wundervolle Erntezeit. Er ist aber auch eine Zeit der Ruhe und des Loslassens. Die Natur macht es uns mit dem Blätterfall vor.
Der Herbst (“Sharada Ritu”) beginnt im Ayurveda am 22. August und geht bis zum 21. Oktober. Die Elemente Luft und Äther (Vata) herrschen nun vor; jetzt im frühen Herbst, auch Feuer (Pitta -> 5 Elemente im Ayurveda).
Auch der Herbst gehört zum Kreislauf des ewigen Lebens. Und dennoch wird uns in dieser Zeit einmal mehr bewusst, dass unsere Zeit hier auf Erden nicht ewig ist.
Im Einklang der Jahreszeiten
Aus ayurvedischer Sicht ist es einer der besten und wichtigsten Jahreszeiten. Diese besondere Übergangszeit - zwischen Sommer und Winter - nutzen wir, um Körper und Geist auf die bevorstehenden kalten Monate vorzubereiten.
Das Pitta ist sehr stark (-> Vata, Pitta & Kapha?). Wir haben viel innere Hitze angesammelt. Die Energie ist dadurch recht hoch und dennoch treten nun vermehrt typische Pitta-Symptome - wie Brennen, Rötungen, Entzündungen - auf, die wir auf der Haut oder in den Verdauungsorganen spüren.
Unser Körper möchte nun von der angestauten Sommerhitze gereinigt werden, um Nährstoffe in die tieferliegenden Gewebeschichten (-> Kreislauf der Erneuerung) einzulagern. Sodass wir dann ausreichend Energie für den gesamten Winter haben.
Damit unterstützt du deinen Körper, die Hitze loszuwerden:
bittere, zusammenziehende Nahrungsmittel (Cranberries)
dunkles Blattgemüse
Kürbis
Erst im Spät-Herbst solltest du dann salzige und saure Lebensmittel im Speiseplan integrieren.
Sobald die Temperaturen sinken, wird auch unser Appetit stärker. Heißhunger auf Süßes steigt. Hier sollte die Wahl auf Nahrungsmittel fallen, die aufbauende, wärmende, erdende und feuchte Eigenschaften haben (bspw. Kokosnussöl, Feigen, Sesamsamen, Hafergetreide).
Diese Symptome zeigen dir, dass etwas im Ungleichgewicht:
Blähbauch
Blähungen und Verstopfung
trockene Haut und Kopfhaut
Angstfühle nehmen zu
CALM DOWN: Mit Rhythmen und Routinen im Alltag, kannst du hier entgegenwirken. Alles was hingegen kalt und trocken ist sowie ein rastloser und sehr mobiler Lebensstil, verstärken diese Symptome noch.
Nahrungsmittel-Tipps im Herbst:
Wurzelgemüse (Süßkartoffeln, Karotten, Rüben, Pastinaken, Rote Bete, Winterkürbisse)
gekochtes Blattgemüse (Blattkohl, Grünkohl und Mangold) sowie Meeresalgen, Aubergine, Blumenkohl, Stangenbohnen, Erbsen, Zucchini
wärmende, bittere und zusammenziehende Gewürze: Zimt, Ingwer, Knoblauch, Muskatnuss, Kreuzkümmel,, Fenchel, Bockshornklee, Hing, Steinsalz
rohe oder frisch geröstete Samen, Kerne und Nüsse
warme und gewürzte Mandelmilch
Getreide (Weizen, brauner Reis, Hafer) mit etwas mehr Wasser gekocht
süße und schwere Früchte (Bananen, Mangos, Trockenobst) im späten Herbst
Äpfel, Birnen und Cranberries im frühen Herbst
Proteine (rote Linsen, Mungobohnen, halbierte Erbsen, Adzuki-Bohnen, Tofu)
ACHTUNG: Chips, Cracker, Kaffee, andere Formen von Koffein, kohlensäurehaltige Getränke (inkl. Sprudel-Wasser), große Bohnen (Kidney, Pinto) und auch rohe Nahrungsmittel sollten reduziert bzw. gemieden werden. Vor allem, wenn du bereits ein Ungleichgewicht feststellst, solltest du die Finger davon lassen.
Auch hier gilt das Ayurveda-Motto: Gleiches und gleiches verstärken sich. Gegensätze gleichen sich aus.
Holistische Tipps für deinen Herbst-Lifestyle:
Nimm für deine morgendliche Massage warme und mittelschwere Öle (Mandel- oder Sonnenblumenöl). Wenn dir kalt ist und du ein Gefühl von Trockenheit hast, wähle Sesamöl.
Konsumiere ausschließlich warme Speisen und Getränke.
Vermeide es, Mahlzeiten ausfallen zu lassen.
Iss nicht zu schnell. Unser Magen hat keine Zähne.
Führe regelmäßige Essenszeiten ein (Routinen sind im Herbst das A&O).
Schütze deine Ohren und Kopf vor Wind und Kälte.
Trage wärmende Kleidung, bei sinkenden Temperaturen.
Trink ausreichend warmes Wasser und sorge so für ausreichend Flüssigkeitszufuhr.
Achte auf Erholung, guten Schlaf (ab 22 Uhr) und mach gern ein Nickerchen, bei Bedarf.
Dennoch spielt bei den Jahreszeiten auch immer die persönliche Konstitution mit rein:
Alle Vata-Pitta-Typen sollten jetzt im Herbst eine Vata-betonte Ernährungsweise bevorzugen. Starke Gewürze besser grundsätzlich meiden.
Alle Pitta-Kapha-Typen sollten im Früh-Herbst eine Pitta-betonte Ernährungsweise bevorzugen. Und im Spät-Herbst dann eine Kapha-betonte Ernährungsweise.
Alle Vata-Kapha-Typen dürfen im Herbst eine Vata-betonte Ernährungsweise wählen.
Mehr Ayurveda-Basics findest du hier im Blog oder im AYURVEDA Online-Kurs:
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